In einer spannenden, vor prominenter Jury ausgetragenen Endausscheidung zwischen zehn Finalisten sicherten sich Miriam Brüne und Andreas Kissling, Absolventen des Studiengangs „Strategische Gestaltung“ an der Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd, den mit 25.000,- Euro dotierten Supermaster 2020. Anhand des fiktiven Startups „ceero.“ machten sie in ihrer Masterarbeit deutlich, dass wirtschaftliches Wachstum und Gewinne nicht in Zusammenhang mit der Neuanfertigung von Produkten und Ressourcen-Extraktion stehen müssen.

Geschäftsmodellinnovation als Treiber der Nachhaltigkeit • Überzeugender Pitch begeisterte die Jury um Frank Thelen

Neben „Nützlichkeit“, „Innovationsgehalt“ und „Aktualität“ war „Nachhaltigkeit“ nur eines von vier Kriterien, die der Bundesverband Deutscher Volks- und Betriebswirte (bdvb) und die WirtschaftsWoche als Veranstalter des „Supermaster“-Wettbewerbs den Jurymitgliedern als Bewertungsmaßstab vorgegeben hatten. Die Bewerbung von Miriam Brüne und Andreas Kissling überzeugte in allen vier Bereichen. Schwerpunkt ihrer an der Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd vorgelegten und bestandenen Thesis ist die Analyse von Geschäftsmodellen in Kombination mit neuen Technologien und deren Einfluss auf die Vermeidung von E-Waste.

„Allein im vergangenen Jahr gab es einen Berg von Elektroschrott in Höhe von 5.400 Eiffeltürmen“, sagte Miriam Brüne im Pitch. Deswegen habe sie sich entschieden, in ihrer Masterarbeit gemeinsam mit Andreas Kissling prototypisch ein Geschäftsmodell zu erarbeiten, das ökonomische, ökologische und soziale Interessen in sich vereint. Durch eine systematische Befragung von 250 Probanden und persönliche Experteninterviews mit Designern, Ingenieuren, Unternehmensberatern, Business Angels und Investmentbankern wurden Erkenntnisse zum Nutzerverhalten gewonnen, die Akzeptanz für verschiedene Geschäftsmodelle bis hin zur Zahlungsbereitschaft untersucht und ein Finanzplan entwickelt.

Willi Rugen, Präsident des Bundesverbands Deutscher Volks- und Betriebswirte, gratulierte den Preisträgern zu ihrem verdienten Erfolg. „Die interdisziplinäre Herangehensweise an das Thema, die in der Wirtschaftswissenschaft heute State of the Art ist, ist in dieser Bewerbung besonders deutlich geworden“, so Rugen. „Mit Methoden aus den Bereichen der strategischen Gestaltung, des Business Designs, dem Lean-Innovation-Ansatz und der empirischen Marktforschung liegt der Schwerpunkt natürlich auf BWL. Dazu kam hier aber noch die Präsentation der Erkenntnisse in einer hochprofessionellen Form, die wirklich preiswürdig ist.“

Einen Eindruck davon vermittelt auch die Homepage des Preisträgers andreas-kissling.com/ceero mit zahlreichen Hintergrundinformationen und Grafiken bis hin zu einem englischsprachigen Werbefilm für das fiktive Startup.

Mitglieder der Jury waren Beat Balzli (Chefredakteur WirtschaftsWoche), Willi Rugen (Präsident bdvb), Thomas Buschmann (Sprecher der Regionalen Geschäftsleitung und Leiter Unternehmensbank Nordwest), Prof. Isabell Welpe (Inhaberin des Lehrstuhls für Strategie und Organisation an der TU München), Walter Sinn (Deutschlandchef von Bain & Co.), Prof. Nadine Kammerlander (Lehrstuhl für Familienunternehmen an der WHU Otto Beisheim School of Management), Prof. Ruth Stock-Homburg (Fachgebiet Marketing und Personalmanagement an der TU Darmstadt), Prof. Bernd Helmig (Vizepräsident des Deutschen Hochschulverbands DHV) sowie Frank Thelen (CEO Freigeist Capital).

Vorangegangen war ein Ranking aller 216 Einreichungen, die in einem Double-blind-Review-Verfahren durch je zwei von insgesamt zwölf ehrenamtlichen Vorauswahl-Juroren des bdvb bewertet wurden, um die zehn Finalisten zu bestimmen.