Entgegen einer Empfehlung der OECD hat Deutschland bis heute keine nationale Strategie für Finanzbildung. Gemeinsam mit 15 weiteren Organisationen in Deutschland ergreift nun der Bundesverband Deutscher Volks- und Betriebswirte (bdvb) die Initiative und unterstützt die Global Money Week der OECD. Zielgruppe der digitalen Aktionswoche sind Jugendliche, Schulabsolventen und die interessierte Öffentlichkeit.
Die Global Money Week vom 22. bis 28. März 2021 rückt die Bedeutung von Finanzbildung für junge Menschen in den Fokus.
Zahlreiche Studien belegen, dass die ökonomische Bildung der deutschen Bevölkerung im internationalen Vergleich verbessert werden könnte. Für Finanzbildung, die ein wichtiger Bestandteil der ökonomischen Bildung ist, hat Deutschland bis heute keine nationale Strategie. Deutschland fällt damit hinter mehr als 150 Staaten zurück, die eine entsprechende Empfehlung der OECD bereits ratifiziert haben.
Die Global Money Week der OECD vom 22. bis 28. März 2021 bietet Anlass, auf diesen Missstand hinzuweisen und Bildungsangebote vorzustellen, die durch das Engagement zivilgesellschaftlicher Akteure in Deutschland zustande gekommen sind. Sieben Tage lang gehen Experten auf verschiedene Aspekte des Geldes ein und machen auf die gesellschaftliche Relevanz der Finanzbildung aufmerksam.
Der bdvb organisiert täglich um 18 Uhr öffentliche Gesprächsrunden mit Experten wie Nicola Brandt, Leiterin OECD Berlin Centre; Verena von Hugo, Vorstand Flossbach von Storch Stiftung und Co-Vorsitzende, Bündnis Ökonomische Bildung Deutschland; Thomas Mayer, ehem. Chefvolkswirt der Deutschen Bank und Gründungsdirektor, Flossbach von Storch Research Institute; Jonas Groß, Gründungsmitglied der Digital Euro Association.
Dazu Willi Rugen, Präsident des Bundesverbands Deutscher Volks- und Betriebswirte: „Eigentlich müsste die Vermittlung von Finanzbildung und überhaupt von ökonomischer Bildung ihren Platz in der Schule haben, und zwar verpflichtend für alle Schülerinnen und Schüler in allen deutschen Bundesländern. Die Politik spricht von Chancengleichheit und sozialer Marktwirtschaft, die Realität ist aber, dass vielen jungen Menschen der Zugang zur gesellschaftlichen Teilhabe verwehrt bleibt, weil ein Grundverständnis ökonomischer Zusammenhänge fehlt.“
„Für einen Fachverband wie den bdvb ist es selbstverständlich, eine Initiative wie die Global Money Week zu unterstützen“, so Rugen weiter. „Als studierte Ökonomen leisten wir gerne unseren Beitrag dazu, dass wirtschaftliche Grundkenntnisse in Deutschland Teil der Allgemeinbildung werden. Mein besonderer Dank gilt in diesem Zusammenhang den Mitgliedern des bdvb Fachausschusses Finanzmärkte, die sich ehrenamtlich in das Projekt eingebracht haben.“
Eröffnung mit Nicola Brandt, Leiterin OECD Berlin Centre und Prof. Dr. Katrin Löhr, Prorektorin der FH Dortmund, am 22.03. um 18:00 Uhr: www.bdvblounge.digital
Vollständiges Programm (Deutschland) der Global Money Week, 22. bis 28. März 2021 unter: www.GMWGermany.de
Die Referenten stehen nach Rücksprache für Interviews zur Verfügung.