Gebündelte Expertise und ein noch größeres Netzwerk: so lassen sich die beiden Eckpfeiler der neuen Kooperation zwischen dem Bundesverband der Bilanzbuchhalter und Controller (BVBC) und dem Bundesverband Deutscher Volks- und Betriebswirte (bdvb) zusammenfassen. Nicht nur die ähnliche Fachausrichtung ihrer Mitglieder eint die beiden Verbände. Durch das gemeinsame Engagement in der Vereinigung der deutschen Führungskräfteverbände ULA – United Leaders Association stehen die beiden Geschäftsführer Markus Kessel und Matthias Meyer-Schwarzenberger im regelmäßigen Austausch. Das soll jetzt auch für die Mitglieder möglich sein: Netzwerken über Verbandsgrenzen hinaus.

Auf der einen Seite die Bilanzbuchhalter und Controller, auf der anderen Seite die Volks- und Betriebswirte: Worin liegen die Synergieeffekte der Kooperation zwischen BVBC und bdvb?

Matthias Meyer-Schwarzenberger (bdvb): Zusammenarbeit ist das Zauberwort unserer Zeit, das gilt auch für Verbände. Die Zusammenarbeit der ULA-Verbände im Bereich der politischen Interessenvertretung bietet dafür ein gutes Beispiel: Zuletzt ist sogar die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit hinzugestoßen, über die Verstärkung freuen sich beide Seiten. Damit auch die einzelnen Mitglieder von solchen Kontakten profitieren, schreiten wir jetzt mit dem BVBC voran und schaffen neue Anknüpfungspunkte auf fachlicher Ebene.

Markus Kessel (BVBC): Unsere Verbände haben zum Teil überlappende Zielgruppen und gleichgerichtete Interessen, andererseits unterscheiden sich der Werdegang und die Position unserer Mitglieder im Unternehmen in den meisten Fällen. Im beruflichen Alltag gibt es aber zahlreiche Schnittmengen. Mit Blick auf das Finanz- und Rechnungswesen im Ganzen, das Controlling und auch das kaufmännische Know-how unterhalten sich große Teile unserer jeweiligen Mitglieder auf Augenhöhe.

Von welchen zusätzlichen Mehrwerten können die Mitglieder beider Verbände ab sofort profitieren?

Kessel: In unseren Vorgesprächen hat sich schnell herausgestellt, dass es auf beiden Seiten Angebote gibt, die ausbaufähig sind. Wie es der Zufall möchte, können wir uns wechselseitig in genau diesen Punkten unterstützen. So verfügt der bdvb über eine ausgeprägte, engmaschige regionale Struktur. Die möchten wir unseren Mitgliedern gerne als Erweiterung anbieten. Im BVBC gibt es dagegen eine Vielzahl an Fachseminaren, die wir den bdvb-Mitgliedern zu Mitgliederkonditionen zugänglich machen.

Meyer-Schwarzenberger: Natürlich steht jedem Mitglied auch weiterhin die Möglichkeit offen, beiden Verbänden gleichzeitig anzugehören – sei es als ordentliches oder als förderndes Mitglied. Damit werden nicht nur die ideellen Zielsetzungen und Aktivitäten zur Nachwuchsförderung der beiden Vereine unterstützt. Auch gewisse Mitgliedervorteile können wir nur unseren eigenen Mitgliedern bieten. Das gilt zum Beispiel für Medien wie die WirtschaftsWoche oder die Fachzeitschrift BC, deren Bezug in der jeweiligen Mitgliedschaft enthalten ist.

Wie sieht der weitere gemeinsame Weg aus?

Kessel: Im ersten Schritt müssen wir die Sichtbarkeit und Bekanntheit der neuen Angebote sicherstellen. Hierzu informieren wir on- und offline – und zwar so, dass die neuen Vorteile von den Mitgliedern möglichst nicht als externe Leistung von Drittanbietern verstanden werden, sondern als gemeinsame Tätigkeit unserer Verbände. Die Weiterentwicklung lebt dann von der Aktivität unserer Mitglieder: hoch vom Bürostuhl, aktiv aufeinander zugehen, mitmachen oder weiterbilden und in jedem Fall dazugewinnen.

Meyer-Schwarzenberger: Wie immer gilt auch hier: Die Vorteile erschließen sich vor allem denen, die aktiv mitmachen. Es gibt aber auch schon Überlegungen, die angestoßene Kooperation auf zentraler Ebene weiterzuentwickeln – sei es durch zusätzliche Sonderkonditionen oder auch durch gemeinsame Veranstaltungen. Mehr wollen wir heute noch nicht verraten. Schon jetzt kann ich aber sagen: In dieser Partnerschaft steckt noch Potenzial und perspektivisch werden davon vielleicht sogar Mitglieder profitieren, die thematisch gar nichts mit Buchhaltung und Controlling zu tun haben.